
Woher stammt Ihr Kakao?
Die Geschichte des Kakaos
Ein Schluck Trinkschokolade, ein Stück dunkler Schokolade – und alles beginnt mit einer Bohne aus dem Regenwald. Vielleicht fragen Sie sich, woher diese besondere Zutat kommt und warum sie so viel mehr ist als nur süßer Geschmack. Kakao trägt Geschichten in sich. Alte Rituale, verlorene Reiche, mächtige Herrscher und ferne Reisen. Wenn Sie Kakao verstehen, erleben Sie mehr als nur Geschmack. Sie erkennen, was dieser Kakao erzählt.
Der Ursprung
Die ersten Spuren führen zu den Olmeken. Sie lebten ab ca. 1500 vor Christus im Gebiet des heutigen Mexiko und nutzten Kakao bei zeremoniellen Handlungen. Die Menschen rösteten die Bohnen, mahlten sie und mischen sie mit Wasser und Gewürzen. So entstand ein kräftiges und schaumiges Getränk mit herb-würzigem Geschmack. Zucker kannten sie zu der Zeit nicht. Wenn Sie heute zu einer Tafel Schokolade greifen, beginnt Ihr Genuss in genau diesen frühen Wurzeln.
Die Maya entwickeln die Kakaozeremonie
Die Maya übernehmen den Kakao und führen die Tradition fort. Aus Kakaopulver, Wasser und Mais stellten sie einen nahrhafter Trank her, der ihr Leben vom Beginn bis zum Ende begleitete. Was für die Maya ein festes Ritual war, wird für Sie heute zum besonderen Moment – ob als Getränk oder als feine Schokolade. Sie tranken ihn bei Festen, in religiösen Feiern und bei politischen Treffen. Kakao galt als Geschenk der Götter und besaß hohen Wert. Der hohe Stellenwert des Kakaos in der Gesellschaft zeigt sich in Wandmalereien und Grabbeigaben, in denen die Kakaozeremonie häufig erscheint.
Die Azteken nutzen Kakao als Machtmittel
Im Aztekenreich besitzt Kakao hohen Wert. Er steht für Stärke, Reichtum und gesellschaftliche Ordnung. Die Bohne dient als Zahlungsmittel und sichert Handel und Versorgung. Für zehn Bohnen erhalten die Menschen ein kleines Tier, für hundert einen Arbeiter. Nur Adlige und Krieger trinken das Getränk regelmäßig. Ihr Herrscher Montezuma zählt zu den größten Liebhabern und trinkt mehrere Becher pro Tag. Wenn Sie den kräftigen Geschmack von Trinkschokolade genießen, spüren Sie ein Stück dieser alten Tradition. Die Mischung bestand aus Kakao, Chili und gemahlenem Mais. Sie wärmt, stärkt und belebt. In religiösen Feiern dient der Trank als Opfergabe für die Götter und bleibt eng mit dem Glauben verbunden.
Spanien bringt Kakao nach Europa
Im sechzehnten Jahrhundert erreicht Kakao Europa. Spanische Eroberer bringen Bohnen, Gefäße und Wissen über das Getränk mit. In den Adelshäusern entwickelt sich eine neue Form. Die Menschen süßen den Kakao mit Zucker, verfeinern ihn mit Zimt oder Vanille und servieren ihn heiß. Sie erleben diesen Wandel heute in jeder Tasse, die süße Aromen mit tiefem Ursprung vereint. Trinkschokolade wird zu einem Modegetränk. Nur reiche Familien leisten sich dieses neue Luxusgut. Kakao verliert seine zeremonielle Bedeutung und gelangt auf die eingedeckten Tische der Oberschicht.
Europa macht Schokolade daraus
Im achtzehnten und neunzehnten Jahrhundert verändert sich der Umgang mit Kakao. Neue Maschinen entstehen, erste Fabriken setzen sie ein. Hersteller wie Lindt und Van Houten entwickeln Verfahren, die Kakaomasse, Kakaobutter und Pulver gezielt trennen. Die Schokolade wird glatter, lagerfähig und formbar. Aus dem heißen Getränk wird eine feste Tafel und der Kakao verlässt die Paläste und erreicht die Städte. Die Preise sinken, der Verbrauch steigt. Mehr Menschen greifen jetzt zur süßen Versuchung. Was damals den Eliten zugänglich war, liegt heute in Ihrer Hand – in Form einer feinen Tafel oder einer warmen Tasse.
Kakao heute
Kakao wächst in vielen tropischen Regionen rund um den Äquator. In Zentral- und Südamerika entstehen Sorten mit feinem Aroma und klarer Herkunft. Länder wie Peru, Ecuador und Brasilien produzieren Bohnen mit mildem Geschmack und facettenreichem Aroma. Die Pflanzen gedeihen in kleinen Betrieben, über mehrere Generationen hinweg. Sie suchen Produkte mit Verantwortung und Qualität und interessieren sich dafür, wie der Kakao angebaut und verarbeitet wird? Wir greifen das auf. Wir arbeiten direkt mit den Bauern, zahlen faire Preise und fördern lokale Projekte. So entsteht Kakao mit Gesicht, mit Geschichte und mit Zukunft. Ob Trinkschokolade oder zeremonieller Kakao – jedes Produkt zeigt, wo es wächst, wer es pflegt und warum es zählt. Sie entscheiden, welche Geschichte Ihr Kakao erzählt.
Fakten-Check:
„Kakao ist gleich Schokolade?“ Nicht ganz. Kakao ist die Grundlage – die rohe, ungezuckerte Basis aus Kakaobohnen, meist in Form von Kakaomasse oder -pulver. Erst durch die Zugabe von Zucker, Kakaobutter und oft auch Milchpulver wird daraus das, was wir als Schokolade kennen. Die Verarbeitung nennt sich Conchieren: ein Prozess, bei dem alle Zutaten langsam und kontinuierlich vermischt, verfeinert und erwärmt werden bis die Masse glatt, geschmeidig und schmelzend ist. Der Geschmack rundet sich ab, die Struktur wird fein.
Was viele nicht wissen: Je höher der Kakaoanteil, desto weniger Platz bleibt für Zucker und andere Zutaten. Das heißt nicht automatisch „besser“, aber: Du schmeckst mehr vom Ursprung, mehr von der Bohne.